M.A. Musik- und Klangkulturen der Moderne
Studiengangsprofil und Qualifikationsziele
Der Masterstudiengang „Musik- und Klangkulturen der Moderne“ ist ein forschungsorientierter Studiengang, der im WS 2019/20 neu gestartet ist. Im Zentrum steht die Frage nach Konfigurationen und Konzepten von Musik und Klang, nach den damit verbundenen Praktiken, Diskursen, Medien, Wissensformen und nach ihrem Ort in modernen Gesellschaften im Kontext der Globalisierung. „Moderne" ist hier im soziologisch-historischen Sinne als Modernity im Unterschied zum ästhetisch-künstlerischen Modernism zu verstehen. Der Studiengang ist in diesem Sinne nicht primär an bestimmten Spielarten von Musik (etwa progressiven, populären, ästhetisch anspruchsvollen) interessiert, sondern an den gesellschaftlichen, kulturellen, technologischen und mediengeschichtlichen Bedingungen, unter denen Menschen Musik praktizieren, Klang produzieren und von beiden in ihrer Lebenswirklichkeit geprägt sind. Die Moderne reicht nach dem hier vertretenen Verständnis bis in die Jahrzehnte um 1800 zurück und bezeichnet eine nachdrücklich durch Kontingenzbewusstsein geprägte Epoche.
Absolventinnen und Absolventen erweitern und vertiefen so das im Bachelorstudium erworbene musik- und klangwissenschaftliche Wissen und Verständnis und lernen, es auch auf komplexere Zusammenhänge anzuwenden. Sie erwerben umfassende Methodenkompetenzen, die sie befähigen, eigenständig wissenschaftliche Ideen zu entwickeln und sie in selbst organisierten Forschungsprojekten umzusetzen. Durch den Fokus auf Musik- und Klangkulturen in modernen Gesellschaften lernen sie, die Grenzen der Theorien und Diskurse des Fachgebiets kritisch zu hinterfragen und so einen wesentlichen Beitrag zur Selbstreflexion nicht nur des Fachs, sondern auch der modernen Gesellschaft zu leisten. Die Studierenden erwerben somit die Kompetenz sowohl „über“ Musik und Klang zu forschen als auch „durch“ Musik und Klang für die Moderne charakteristische Prozesse (z. B. der Industrialisierung und Mediatisierung) zu erforschen. Indem Aspekte der musikalischen Globalisierung und der Mobilität von Musik und musikalischer Praxis diskutiert werden, werden Absolventinnen und Absolventen auch für den Bereich der interkulturellen Kommunikation und Reflexion sensibilisiert.
Studienaufbau
Die Regelstudienzeit beträgt vier Semester. Die acht zu absolvierenden Module mit ihren insgesamt 90 Leistungspunkten (LP) sind Pflichtmodule und werden durch die Masterarbeit (30 LP) ergänzt:
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Musiktheorien (M1)
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Methoden und Praxis der Musikgeschichtsschreibung (M2)
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Musik, Gesellschaft, Kultur (M3)
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Musikalische Praktiken (M4)
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Musikmedien (M5)
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Musik, Mobilität, Interkulturalität (M6)
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Forschendes Lernen (M7)
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Externes Praktikum (M8)
Das externe Praktikum von mindestens fünf Wochen dient der Orientierung in dem angestrebten Beruf. Die hierfür veranschlagten 180 Stunden (6 LP) können am Stück, zum Beispiel in den Semesterferien, aber auch stundenweise und somit studienbegleitend absolviert werden. Die Studierenden haben die Möglichkeit, sich bezüglich der Praktikumsplatzwahl, der Organisation innerhalb des Studienablaufs sowie einer Absolvierung im Ausland durch den Praktikumsbeauftragten beraten zu lassen. Ein Leitfaden steht zum Download auf der Website der Abteilung Musikwissenschaft/Sound Studies bereit.
Detaillierte Informationen zu den einzelnen Modulen können dem Modulhandbuch entnommen werden. Mit dem dort enthalten Studienplan steht zudem eine Empfehlung für einen idealen Studienverlauf zur Verfügung. Alle Dokumente finden sich im Downloadbereich.
Zugangsvoraussetzungen und Empfehlungen, Zulassungsverfahren
Der Masterstudiengang „Musik- und Klangkulturen der Moderne“ richtet sich an Bewerberinnen und Bewerber, die als Zugangsvoraussetzung einen ersten berufsqualifizierenden Hochschulabschluss im Fach Musikwissenschaft oder in einem verwandten Fach mit überwiegend wissenschaftlicher Ausrichtung nachweisen.
Bewerberinnen oder Bewerber, die den ersten berufsqualifizierenden Abschluss erst in dem Semester der Bewerbung für einen Masterstudienplatz erwerben, müssen mit der Bewerbung den Nachweis über die Anmeldung ihrer Bachelorarbeit bzw. einer äquivalenten Abschlussarbeit sowie das Erreichen von mindestens 132 LP einreichen.
Für das Studium des M.A. "Musik- und Klangkulturen der Moderne" wird (ab WS 2023/24) die Beherrschung der englischen Sprache mindestens auf Niveau B2 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GeR) vorausgesetzt.
Ausländische Studienbewerberinnen und -bewerber, die Ihre Hochschulzugangsberechtigung nicht an einer deutschen oder deutschsprachigen Schule erworben haben, müssen für die Aufnahme eines Studiums ausreichende Deutschkenntnisse nachweisen (DSH 2).
Das Studium kann im ersten Fachsemester nur zum Wintersemester begonnen werden. Der Studiengang ist zulassungsfrei. Das Online-Portal der Universität Bonn, über das die Zulassungsanträge eingereicht und bearbeitet werden, ist geöffnet vom 15.05.2023 bis zum 04.09.2023. Weitere Informationen zum Zulassungsverfahren, für das das Dekanat der Philosophischen Fakultät zuständig ist, finden Sie hier. Die Einschreibung erfolgt im Studierendensekretariat der Universität Bonn.
Anerkennung von Studien- und Prüfungsleistungen
Die Fachstudienberaterin der Abteilung steht bei Fragen zu Chancen und Problemen eines Wechsels zur Verfügung. Hierbei sollten Sie unbedingt klären, ob und welche bisher erbrachten Leistungen voraussichtlich anerkannt werden.
Auslandsstudium
Der Studiengang sieht keine verpflichtenden Auslandsaufenthalte vor, Auslandserfahrungen werden mit Blick auf die Internationalisierung der akademischen Ausbildung sowie die angestrebten Tätigkeiten jedoch nachdrücklich empfohlen und durch eine weitgehend flexible Gestaltung des Studienverlaufsplans unterstützt und gefördert. Als Mobilitätsfenster eignet sich i.d.R. am besten das dritte Fachsemester. In der Wahl der Hochschulen und Länder sind Sie frei. Weitere Informationen erhalten Sie beim Dezernat Internationales der Universität Bonn, das ein breites Angebot an Programmen für die Durchführung von Auslandsaufenthalten weltweit bereithält. Im Rahmen des ERASMUS+-Programms baut die Abteilung Kooperationen mit europäischen Universitäten aus.
Tätigkeitsfelder
Berufliche Tätigkeiten ergeben sich in tradierten Berufsfeldern (wie z.B. Oper, Musiktheater, Konzertinstitutionen, Museen, Verbände, Verlagswesen, Stiftungen etc.) als auch in den musiknahen Bereichen der modernen Kultur- und Kreativwirtschaft (z.B. in der Musik- und Soundproduktion und -distribution, im Kultur- und Eventmanagement, in der redaktionellen und konzeptionellen Arbeit bei Radio, Fernsehen und Online-Musikportalen).