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Caldara-Projekt

Musik im Dienst der politischen und sakralen Repräsentation.
Antonio Caldaras Opern und Oratorien unter Kaiser Karl VI.

 

Projektleiterin: Prof. Dr. Panja Mücke (Musikhochschule Mannheim)

Wissenschaftlicher Mitarbeiter: Sebastian Biesold M.A. (2014-2016)

Projektlaufzeit: 2012-2016

Ziel des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekts ist es, die Spezifika der Wiener Opern und Oratorien Antonio Caldaras im Rahmen der Kunstpolitik Kaiser Karls VI. herauszuarbeiten. Von der Überlegung ausgehend, dass höfische Kultur ein Konglomerat aus intern und extern wirkenden Kommunikationsmedien bildet, soll untersucht werden, inwiefern Karl VI. die darstellenden Künste analog zur bildenden Kunst und Geschichtsschreibung für eine Legitimierung der Kaiserwürde und Betonung der überragenden Stellung des Hauses Habsburg einsetzt. Zudem stehen Fragen der Rezeption und des Kulturtransfers im Zentrum und werden Caldaras Kompositionen im Spannungsfeld der höfischen Konkurrenzen betrachtet. Es ist im Detail zu klären, ob der Wiener Kaiserhof als einer der Leithöfe fungierte, der in der Librettistik, der zeremoniellen und institutionellen Organisation des musikalischen Hoflebens sowie den Kompositionen selbst Normen für die mittleren und kleineren Höfe in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts ausprägte.

Während kulturwissenschaftlich-kontextuelle Ansätze für die höfische Oper inzwischen fest etabliert sind, sollen diese im Projekt erstmalig auch auf das italienische Oratorium als "Schwestergattung" und Mittel der sakralen Repräsentation angewendet werden. Ferner wird ein genuin interdisziplinärer Zugang gesucht, indem die Kompositionen mit der bildenden Kunst hinsichtlich ihrer Funktion zur genealogischen Selbstdarstellung, ihres zugrunde liegenden Sujets und der Tugenddarstellung verglichen werden.

Aus dem Forschungsprojekt wird eine Monographie hervorgehen.

 

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