Dr. Steffen Just
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Kurzbiografie
Steffen Just studierte zunächst Systematische und Historische Musikwissenschaft sowie Psychologie an der Universität Hamburg. Im Jahr 2012 begann er am Lehrstuhl für Theorie und Geschichte der populären Musik des Musikwissenschaftlichen Instituts der Humboldt-Universität zu Berlin seine Dissertation zur Geschichte des Subjekts in der US-amerikanischen populären Musik von 1890 bis 1960, die er im Jahr 2018 mit erfolgreicher Disputation beendete. In den Jahren 2017 bis 2019 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter des Lehrstuhls der Humboldt-Universität. 2019 war er Fellow am Exzellenzcluster der Berlin University Alliance „Liberal Scripts“ (John-F.-Kennedy-Institut der FU-Berlin) und in den Jahren 2020 bis 2022 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Musik und Musikpädagogik der Universität Potsdam (Lehrstuhl für Musikwissenschaft). Seit März 2021 ist er Generalsekretär des deutschsprachigen Branches der International Association for the Study of Popular Music (IASPM-D-A-CH). In seiner Forschung beschäftigt er sich mit den theoretischen und geschichtlichen Hintergründen von Musikkulturen im Spannungsfeld von Medientechnologien, gesellschaftlichen Machtprozessen, Subjektivierungsprozessen, Körpertechniken und -performanzen. In seinem aktuellen Forschungsprojekt an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität „Synkopierte Moderne“ erforscht er ausgehend von Notenrollen für selbstspielende Klaviere die Gestaltung von Zeitmustern in der Musik von 1890 bis 1930.
Methodisch-theoretische Zugänge
- Medienarchäologie
- New Materialism
- Cultural Studies, Poststrukturalistische Subjekttheorie
- Performanztheorien
Forschungsgegenstände
Kultur- und Mediengeschichte der populären Musik des 19., 20. und frühen 21. Jahrhunderts
Klangkonzepte (siehe aktuelles Forschungsprojekt)
Technologien des Hörens, Körperpraktiken und Subjektivierungsweisen
Zusammenspiele von Gesellschaftsformationen, Klangpraktiken und Klangwissen
Konstitution der Sinne durch Medien
Multisensorisches Hören
Publikationsverzeichnis (zu finden auf Academia.edu)
Aufsätze/Kapitel (Auswahl)
„Über flatternde Hosen, Bässe in der Magengrube und affizierte Körper. Popular Music Studies, New Materialism und der Klangbegriff der stofflichen Verkoppelung.“ In: Transformational Pop herausgegeben von Beate Flath, Christoph Jacke and Manuel Troike. Berlin: ~Vibes~ The IASPM-D-A-CH Series. (im Erscheinen)
„Camp as Historical Condition. Popular Music, Queerness and Neoliberal Subjectivity.” Cool Retro Camp Trash. Aesthetic Concepts in Popular Culture, Christofer Jost (Hg.). Münster: Waxmann. (im Erscheinen)
„Zum Stellenwert von Körperlichkeit und Identität in populärer Musik, 1890-1930: Die Gesangsstimme in früher Phonographie.“ In: Technologien des Singens herausgeben von Malte Kob and Rebecca Grotjahn (Hg.). (im Erscheinen)
2021. „Pop-Stars mit Klasse. Diversity und neoliberaler Klassismus im zeitgenössischen Pop.“ In: Samples. Online-Publikationen der Gesellschaft für Popularmusikforschung. Jahrgang 19 (2021) herausgegeben von Katharina Alexi, Eva Krisper, Eva Schuck, Michael Ahlers & David-Emil Wickström. http://www.gfpm-samples.de/Samples19/Just.pdf
2021. „Wie das Populäre unverdächtig wurde. Umrisse zum historischen Verhältnis von populärer Musik und hegemonialer Kultur in der „Prä-Pop-Phase“, 1930-1950.” In: Das verdächtig Populäre in der Musik. Marina Schwarz (ed.) Wiesbaden: Springer, S. 31-55
2021. „Zur Doppelstruktur und Ambivalenz der Differenz: Inszenierungen von Anderen im populären Musiktheater, 1890–1930“ in: Pop – Power – Positions. Globale Beziehungen und populäre Musik herausgegeben von Anja Brunner and Hannes Liechti. Berlin: ~Vibes~ The IASPM-D-A-CH Series, S. 37-68.
2020. „Mediendispositive und ihre Subjektkulturen (Teil I): Theoretische Vorüberlegungen zur historischen Medienspezifik von Klang, Hören und Subjektivierung.“ In: Magazin der AG Auditive Kulturen und Sound Studies. http://www.auditive-medienkulturen.de/2020/10/31/mediendispositive-und-ihre-subjektkulturen-teil-i-theoretische-vorueberlegungen-zur-historischen-medienspezifik-von-klang-hoeren-und-subjektivierung/
2020. „Mediendispositive und ihre Subjektkulturen (Teil II). Radio und Jukebox der 1930er Jahre.“ In: Magazin der AG Auditive Kulturen und Sound Studies. http://www.auditive-medienkulturen.de/2020/12/02/mediendispositive-und-ihre-subjektkulturen-teil-ii-radio-und-jukebox-der-1930er-jahre/
2019. „Musikanalyse als Mediendispositivanalyse. Neuorientierungen in der Popmusikforschung.“ In: (Dis-)Orienting Sounds. Machtkritische Perspektiven auf Populäre Musik herausgegeben von Ralf von Appen and Mario Dunkel. Bielefeld: transcript, S. 187-209.
Rezensionen
- 2018. Rezension von Methoden der Erforschung populärer Musik von Jan Hemming (2016), Wiesbaden: Springer. In: Zeitschrift der Gesellschaft für Musiktheorie 15 (2). Online: https://www.gmth.de/zeitschrift/artikel/976.aspx
- 2016. Rezension Stimme, Kultur, Identität. Vokaler Ausdruck in populären Musiken der USA, 1900-1960 herausgegeben von Martin Pfleiderer, Tilo Hähnel, Katrin Horn and Christian Bielefeldt. In: Samples. Online-Publikationen der Gesellschaft für Popularmusikforschung. Jahrgang 14 (2016) herausgegeben von Ralf von Appen, André Doehring and Thomas Phleps. http://www.gfpm-samples.de/Samples12/just.pdf